Manchmal stößt man auf alte Ansichten von Chemnitzer Straßen, die man zuerst gar nicht so richtig einordnen kann. Gibt es dann einen 2. Anhaltspunkt, ergreift mich die Neugierde, wo es sich im früheren, noch unzerbombten Chemnitz befunden hat. So wie hier geschehen:
Die Kreuzung Hartmannstraße – Äußere Klosterstrasse.
Zuerst eine Ansicht der Grundstücke Äußere Klosterstraße 29-33 vor dem Abbruch 1939. Sie gehörten seit 1877 der Firma Ellinger und Jacobs, Seiden- und Baumwollfärberei. Auf Grund der ungünstigen Verkehrsverhälnisse an der Ecke zur Hartmannstraße wurden diese Grundstücke von der Stadt aufgekauft und die Häuser 1939 zur Verbreiterung der Kreuzung abgerissen. Im Hintergrund das Haus Hartmannstraße 1.
Werfen wir als nächstes einen Blick auf die Bauarbeiten 1939 – die Abrissarbeiten der alten Gebäude sind beendet, der Kurvenradius wird von einer tüchtigen Anzahl von Bauarbeitern verbreitert, damit die Straßenbahn ungehindert einbiegen kann. Gegenüber die Häuser der Äußeren Klosterstraße. Von rechts: Nr.32 – Kolonialwarengroßhandlung Klemm, Nr.34 – Otto Fiedler Glaserei und Friseurgeschäft Albert Gutsche, Nr.36 – die Kolonialwarenhandlung von Otto Beuchler, links noch ein Teil der Nr. 40 sehen – Bäckerei E. Meyer, Nr. 38 fällt aus. (Stand: Adressbuch Chemnitz 1939)
Der Kreuzungsbereich nach der Fertigstellung 1940 – der Straßenbau ist beendet. Die restlichen Flächen wurden begrünt und ein Durchgang zu „Hinter der Klostermühle“ geschaffen.
Und zuletzt der Stadtplan von heute mit der gleichen Perspektive wie auf dem Plan von 1940. Nur das Karree „An der Markthalle – Hartmannstr. – Am alten Bad“ ist erhalten geblieben. Die Äußere Klosterstraße gibt es nicht mehr. Im Zuge der sozialistischen Neubebaung des Zentrums wurden die Theater- und Hartmannstraße zur Aufnahme des Verkehrs verbreitert und in ihrem Verlauf geändert.