Mit diesen tagesaktuellen Drohnenaufnahmen stelle ich Euch die zum Chemnitzer Stadtteil Kappel gehörende Wohnbebauung an der Stollberger Straße und deren Umgebung vor.
Bereits 1969 gab es einen Ministerratsbeschluss zur Verbesserung der Wohnverhältnisse im damaligen Karl-Marx-Stadt. 1971/72 wurde hier an der Irkutsker Straße mit dem Bau des neuen Fritz-Heckert-Wohngebietes begonnen. Im sogenannten „Baugebiet 0“ wurde erstmals industrieller Wohnungsbau getestet, bald folgten weitere Wohngebiete entlang der Stollberger Straße.
Das „Heckert“, das in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert, wurde zum drittgrößten Neubaugebiet der DDR ausgebaut. Auch das Areal des ehemaligen Flughafens wurde einbezogen. Nach der Übergabe des Geländes für den Wohnungsbau wurde 1978 mit dem Bau von ersten Wohnblöcken an der Stollberger Straße begonnen. Später folgte hangabwärts die neue Straße Usti nad Labem, benannt nach der damaligen tschechischen Partnerstadt. Entlang dieser Straße entstanden weitere Wohngebäude und die notwendige Infrastruktur wie Kindereinrichtungen, Schulen, Sportstätten und auch Geschäfte zur Versorgung der Bevölkerung.
Die zweite Bilderserie zeigt uns einen Überblick Richtung Kappler Drehe.
Die Allgemeine Baugenossenschaft Chemnitz (ABG) begann ab 1919 mit dem Bau von Siedlungshäusern entlang der Lützow- und Platnerstraße in diesem Stadtteil. Bis 1930 entstanden insgesamt 83 Siedlungshäuser mit 383 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern mit fast ebenso vielen Kleingärten zur Selbstversorgung. Hinzu kamen das Genossenschaftshaus „Platner Hof“, 5 Zentralwaschanstalten mit Bleich- und Trockenplätzen und sogar eine Sparkassenfiliale.
Platnerstraße – benannt nach der angesehenen Chemnitzer Familie Platner, aus der die beiden Pharmazieprofessoren Zacharias und Ernst Plattner sowie mehrere Ratsherren und Bürgermeister hervorgingen.
Lützowstraße – benannt nach Adolf Freiherr von Lützow, geb. 18. Mai 1782, gest. 6. Dezember 1834, preußischer Generalmajor und Freiheitskämpfer, Führer des Lützowschen Freikorps im Befreiungskrieg 1813.
Heute trägt auch hier das gewachsene Grün zur Verbesserung der Wohnverhältnisse bei und entlang der Irkutsker Straße prägen sanierte Blocks und Neubauten die Luftaufnahmen.