Bei einer Führung, wie sie der Chemnitzer Stadtführer Eberhard Fiebig heute mit den Gästen in leichter und lockerer Art unternahm, kann man das Ensemble, das als Gesamtkunstwerk von Architektur, Interieur und Park gilt, besichtigen und einiges über das Haus, die Familie Esche und die Ausstellung bzw. die Exponate erfahren.
Die von dem belgischen Künstler Henry van de Velde entworfene Villa Esche gilt als Baudenkmal von europäischem Rang und gehört neben dem von Erich Mendelsohn errichteten Kaufhaus Schocken – heute SMAC – und imposanten Bauten der Industriearchitektur zu den herausragenden architektonischen Leistungen in Chemnitz.
Die aufwendige Restaurierung des Gesamtkunstwerks in den Jahren 1998-2001 konnte aufgrund der vergleichsweise guten Quellenlage sehr nah am historischen Original erfolgen, so dass die Villa Esche heute als einer der Höhepunkte entlang der Europäischen Henry van de Velde Route gilt.
Der Rundgang durch das seit 2001 eingerichtete Henry van de Velde Museum vermittelt mit dem weitgehend original eingerichteten ehemaligen Speisezimmer und dem Musiksalon einen Eindruck vom ursprünglichen Ambiente der von van de Velde gestalteten „Lebensräume”. Eine Dauerausstellung im ehemaligen Schlaf-, Kinder- und Badezimmer präsentiert das umfangreiche Gesamtwerk des vielseitigen Künstlers.
Herr Fiebig wusste viel über die Räumlichkeiten und die Kabinettausstellung im zweiten Obergeschoss zu berichten. Möbel und Kostbarkeiten aus Familienbesitz geben einen Einblick in die Firmen- und Familiengeschichte Esche sowie in die Tradition der 1685 gegründeten Brautsuppengesellschaften in Chemnitz.
Den Chemnitzern und ihren Gästen kann ich nur empfehlen, bei nächster Gelegenheit an einer solchen Führung teilzunehmen. Der Verein der Gästeführer Chemnitz e.V. ist ihnen bei der Planung gern behilflich. Weitere Informationen zu Veranstaltungen, Vermietungen, Öffnungszeiten finden sie unter Villa Esche: Konzertpodium – Museum – Tagungsstätte – Eventlocation