Eine Chemnitzer Ecke stelle ich mit diesen aktuellen Drohnenaufnahmen vor, die bereits eine mehrfache Wandlung gesehen hat.
Ab 1874/75 wurde die Martinstraße erstmals bebaut, der untere Sonnenberg mit der Jacob- und Sonnenstraße entwickelte sich zu einem dichtbesiedelten Arbeiterviertel. Starke Zerstörungen nach den Bombenangriffen 1945 brachten lange Zeit Lücken in der Bebauung. Erst ab 1983 brachte die „Reko Sonnenberg im Reichsbahnbogen“ die Neubebauung in industrieller Großplattenbauweise bis zur Augustusburger Straße. Doch im Zuge des Strukturwandels, des Bevölkerungsrückganges und Abwanderung erfolgte ab 2007 der Rückbau der Plattenbauten an der Augustusburger Straße, der Martin- und Jacobstraße und die teilweise Umwandlung in Grünflächen. Bis 2010 war das Baufeld beräumt. Einzig die Kindertagestätte Tschaikowskistraße blieb davon erhalten. Erste Anlagen eines Sport- und Freizeitparks entstanden.
Vor der Eisenbahnbrücke stand fast 50 Jahre das Volksbrausebad an der Oststraße. 1903 errichtet, diente es lange Zeit der öffentlichen Gesundheitspflege im Viertel. Im Juli 1952 wurde das Brausebad abgebrochen und die Fläche eingeebnet.
2 Objekte nachfolgend ein bisschen spezieller betrachtet:
Ab 2019 wurde die historische Bahnbrücke an der Augustusburger Straße abgerissen und als Stahlbetonbrücke neu gebaut. Es ist bereits die dritte Ausführung der Überquerung der Straße. Die erste, 1858 errichtete Gewölbebrücke, wurde im Zuge des Ausbaus der Chemnitzer Bahnstrecken nach Werdau und Aue zwischen 1903 und 1909 abgerissen und die Oststraße an dieser Stelle abgesenkt. Mehr als 110 Jahre hielt die alte Stahlkonstruktion dem Verkehr stand. Weitere Infos zur Sachsen-Franken-Magistrale und dem Bahnbogen…
Als neuestes Schulprojekt entstand an der Martinstraße die Grundschule „Südlicher Sonnenberg“. Unter besten Bedingungen können jetzt die Schüler lernen. Sie wurde am 29. August 2022 übergeben. Mehr zur technischen Ausstattung dazu in der Pressemeldung der Stadt Chemnitz