Vor nunmehr 110 Jahren beging das damals größte Chemnitzer Industrieunternehmen, die Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann A.G., ihr 75jähriges Bestehen in Chemnitz. Selbst der damalige sächsische König Friedrich August III. hatte sein Kommen zugesagt, mußte jedoch, auf Grund eines Tags zuvor erlittenen Unfalls und einer Verletzung, den Besuch absagen.
Richard Hartmann hatte die ersten vier Jahrzehnte selbst an der Spitze gestanden, baute zuerst Textilmaschinen, es folgten Dampfmaschinen und -kessel, ab 1847 Lokomotiven, Turbinen Bergwerksmaschinen, Bohrwerke u.a. Stetig erweiterte er seine Produktpalette und schuf damit die Grundlage der 1869 entstandenen Aktiengesellschaft.
Zum 9.Juni 1912 und dem Tag seiner Würdigung in Form eines Denkmals:
Vormittags wurden bei einem Festakt über 100 verdienstvolle Beamte und Fabriklöhner für ihre vieljährige und treue Arbeit vom Chemnitzer Bürgermeister Dr. Hübschmann ausgezeichnet
Mittags 13:00 Uhr versammelten sich in dem mit prächtigsten Blumenspenden geschmückten Empfangssaal des Verwaltungsgebäudes die vielen auswärtigen Gäste und andere Gönner und Freunde der Hartmann‘schen Werke.
Vertreter der Regierung, der Staatseisenbahn, des Zentralverbandes deutscher Industrieller, des Bundes deutscher Ingenieure, Vertreter zahlreicher Banken waren erschienen und überbrachten die herzlichsten Grüße und Wünsche, die im Namen der Verwaltung der Sächsischen Maschinenfabrik Hr. Generalkonsul Dr. Russell entgegennahm. Die Hauptfeier fand ab 15:00 Uhr in der ebenfalls festlich geschmückten Lokomotivhalle statt. Der Generaldirektor Hr. Junk hielt vom Führerstand einer kurz zuvor fertiggestellten Schnellzuglokomotive die Begrüßungsansprache für die Anwesenden, u.a. hochrangige Vertreter der Regierung, wie dem Sächsischen Innenminister, seine Exzellenz Graf Vitzthum von Eckstädt, Finanzminister v. Seydewitz, Kultusminister Dr. Beck, Professoren und Rektoren verschiedener Hochschulen, Vertretern der Stadt Chemnitz und selbstverständlich namhafte Vertreter Chemnitzer Industrieunternehmen. Die Staatsminister würdigten in nachfolgenden Reden die Jubilarin.
Nach Beendigung dieses weihevollen Aktes und eines Rundganges durch die Fabrik begab man sich zu dem Denkmal vor dem Verwaltungsgebäude, wo die Enthüllung des von den Direktoren, den Beamten, Vertretern und Arbeitern der Fabrik gestifteten Richard Hartmann-Denkmals stattfand, das von dem Dresdner Bildhauer Hrn. Georg Bernkopf entworfen und vom Lauchhammerwerk in Bronze gegossen worden ist. Die Beteiligten glaubten damals, daß das Denkmal für alle Zeit vom Schaffen Hartmanns künden würde.
Vertreter der Regierung, der Staatseisenbahn, des Zentralverbandes deutscher Industrieller, des Bundes deutscher Ingenieure, Vertreter zahlreicher Banken waren erschienen und überbrachten die herzlichsten Grüße und Wünsche, die im Namen der Verwaltung der Sächsischen Maschinenfabrik Hr. Generalkonsul Dr. Russell entgegennahm. Die Hauptfeier fand ab 15:00 Uhr in der ebenfalls festlich geschmückten Lokomotivhalle statt. Der Generaldirektor Hr. Junk hielt vom Führerstand einer kurz zuvor fertiggestellten Schnellzuglokomotive die Begrüßungsansprache für die Anwesenden, u.a. hochrangige Vertreter der Regierung, wie dem Sächsischen Innenminister, seine Exzellenz Graf Vitzthum von Eckstädt, Finanzminister v. Seydewitz, Kultusminister Dr. Beck, Professoren und Rektoren verschiedener Hochschulen, Vertretern der Stadt Chemnitz und selbstverständlich namhafte Vertreter Chemnitzer Industrieunternehmen. Die Staatsminister würdigten in nachfolgenden Reden die Jubilarin.
Nach Beendigung dieses weihevollen Aktes und eines Rundganges durch die Fabrik begab man sich zu dem Denkmal vor dem Verwaltungsgebäude, wo die Enthüllung des von den Direktoren, den Beamten, Vertretern und Arbeitern der Fabrik gestifteten Richard Hartmann-Denkmals stattfand, das von dem Dresdner Bildhauer Hrn. Georg Bernkopf entworfen und vom Lauchhammerwerk in Bronze gegossen worden ist. Die Beteiligten glaubten damals, daß das Denkmal für alle Zeit vom Schaffen Hartmanns künden würde.
Hr. Direktor Fiedler hielt die von Begeisterung für Richard Hartmann erfüllte Weiherede. Unter Dankesworten übernahm hierauf Hr. Generalkonsul Dr. Russell im Namen des Verwaltungsrats der Sächsischen Maschinenfabrik das schöne Denkmal. Die Hülle wurde zurückgezogen, und auf einem 2 Meter hohen Sockel wurde das überlebensgroße Standbild Richard Hartmanns sichtbar, das im Hintergrunde von einem Umbau aus Meißner und Lausitzer Granits abgeschlossen wurde. Es folgten noch Kranzniederlegungen, dann trennte man sich, um sich gegen Abend zu einem Festbankett in der Casinogesellschaft (ehemalige Theaterstraße), an dem auch die Herren Staatsminister teilnahmen, wieder zusammenzufinden.
Ende März 1931 wurde das Denkmal vom Liquidator der mittlerweile bankrotten Maschinenfabrik der Stadt schenkungsweise angeboten, um das Erbe zu bewahren. Sie nahm das Angebot an und bereits Anfang Juni 1931 wurde es am neuen Platz in den Anlagen der Handwerkerschule in der Promenadenstraße aufgestellt.
Nur 30 Jahre stand das 300 kg schwere Denkmal in der Stadt. 1942 wurde es im Zuge der Ausweitung der Metallspende in der zweiten Kriegshälfte und der folgenden Denkmalmobilisierung abgebrochen und eingeschmolzen. Der Vater-August-Büste am Theaterplatz, der Textilia am Karl-Marx-Platz und dem Saxoniabrunnen am Rossmarkt widerfuhr ein ähnliches Schicksal.
Bis heute, über viele Jahrzehnte und verschiedene Systeme hinweg, wurde es leider nicht geschafft bzw. in Angriff genommen, dem legendären Unternehmer Richard Hartmann, der so viel Bedeutung für die Chemnitzer Industrieentwicklung hatte, erneut ein annähernd würdiges Denkmal zu setzen. Auf dem Markt wäre die Möglichkeit vorhanden gewesen.
(Quellen u.a.: 13. Beiheft zum Chemnitzer Roland – 200. Geburtstag Richard Hartmanns 2009; Dresdner Journal vom 10.Juni 1912)