Mit dieser Schlagzeile war 1930 in deutschen Tageszeitungen das Bild eines zerstörten Flugzeugs erschienen. Was war geschehen?
Am 10. September hatte das Flugzeug, eine Junkers F 13a, aus Leipzig kommend in Chemnitz einen 30-minütigen Zwischenstopp eingelegt, um Passagiere aufzunehmen und aufzutanken. Ca. 13:45 Uhr startete das Flugzeug mit der Kennung D-1036 dann vom Flughafen Chemnitz zum Weiterflug nach Prag. Nach Erreichen einer Flughöhe von ca. 20 m blieb plötzlich aus nie geklärter Weise der Motor stehen. Der Flugzeugführer versuchte, wieder auf dem Flugplatz zu landen, wobei das Flugzeug mit einer Tragfläche an einer Gartenlaube in der Nähe des Flugplatzes hängen blieb, sich überschlug und völlig zerstört wurde. Der Pilot des Flugzeuges und die Fluggäste blieben glücklicherweise unverletzt. Die Chemnitzer Feuerwehr half anschließend, das Flugzeug zu bergen.
Was blieb, war die Schlagzeile vom Absturz. Es war nicht das erste Unglück 1930. Am 3. Mai, einem Sonnabendnachmittag, wurden auf dem Chemnitzer Flugplatz anlässlich des Frühjahrsflugtages eine Anzahl Passagierrundflüge ausgeführt. Nach Beendigung eines Fluges stieg ein 25jähriger Kaufmann aus Chemnitz vorzeitig aus und geriet in den noch laufenden Propeller, von dem er getroffen und so schwer verletzt wurde, daß er binnen weniger Minuten verstarb. Ein Verschulden des Flugzeugführers lag nicht vor, da dieser den Verunglückten bereits vor dem Verlassen des Flugzeugs gewarnt hatte. Ein weiteres trauriges Kapitel in der umfangreichen Chemnitzer Luftfahrtgeschichte, ich erinnere nur an den Absturz von Lt. Berger 1914.
Zur Junkers F13: Im Jahre 1919 wurde sie erstmals vorgestellt und absolvierte Ihren Erstflug. Bis zum Jahre 1930 wurden in den Junkers-Flugzeugwerken in Dessau insgesamt 346 Stück dieser vielseitigen Maschine gebaut, wobei die höchstgebaute Stückzahl pro Jahr 75 Exemplare im Jahre 1924 war.
Die Verwendung der F 13 beschränkte sich nicht nur auf den Passagierluftverkehr. Sie wurde eine Zeitlang auch als Luftbild- und Schädlingsbekämpfungsflugzeug verwendet und rettete als Sanitätsflugzeug Menschenleben. Auf Ausflugsdampfern wurde sie als Bordflugzeug verwendet, nur im Post- und Frachtverkehr kam sie wegen ihres kleinen Rumpfes kaum zum Einsatz. Im Jahre 1929 – also zehn Jahre nach ihrem Erstflug – waren Junkers F 13 noch in 30 Ländern im Einsatz. Erst kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges stellte die Deutsche Lufthansa ihre letzten F 13 außer Dienst, die südamerikanische Luftverkehrsgesellschaft „Syndicato Condor“ verkaufte 1939 ihre letzten Exemplare.
(Quellen u.a.: Bad Oynhausener Nachrichten, 15. September 1930; Zschopauer Anzeiger, 11. September 1930, Hohensteiner Tageblatt, 5. Mai 1930, zu finden unter SLUB-Dresden.de)