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Gerhard Förster – Hobbymaler

    Neulich bekam ich über mein Kontaktformular eine Anfrage zum Chemnitzer Maler Alfred Kunze, über den ich bereits 2020 berichtete.

    Ein Chemnitzer Hobbymaler, Gerhard Förster, fragte nach, wo denn seine vielen anderen Bilder zu sehen sind. Er kenne die Bilder im Schlossbergmuseum und im Stadtbad.

    Kunzes umfangreiches Schaffen wird in der Stadt Chemnitz bedauerlicherweise überhaupt nicht gewürdigt, wie so vieles mit geschichtlichem Hintergrund.

    Herr Förster schrieb weiter: „Leider muß ich immer wieder feststellen, dass Alfred Kunze keine große Rolle in der Stadt spielt, und auch fast niemandem Alfred Kunze ein Begriff war. Warum ist das so? Schon vor zwei Jahren etwa gab es in der Galerie Weise einen Vortrag von Frau Mössinger, die bitter beklagte, dass Chemnitz mit seinen künstlerischen und kulturellen Pfunden nicht wuchert…“

    Ich finde es ebenso schade, dass da nicht mehr in der Öffentlichkeit passiert. Wie auch, wenn man uns nur Ortsfremde in wichtigen Posten vorsetzt, die wenig Identifikation mit der Stadt haben. Und die lieber „Uhiessche“ engagieren, um uns deren „Kunst“ zu offenbaren. Neuestes Beispiel: „Wir tragen eine Grünpflanze durch die Stadt“ Ohne Worte…

    „Ob das einer Kulturhauptstadt würdig ist?“, fragt er.

    Nein natürlich nicht! Das sage ich, deshalb müssen wir dafür sorgen, den heimischen Künstlern, die mit offenen Augen Chemnitz portraitieren, eine Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren.

    Nach der Bitte an Herrn Förster zur Vorstellung seiner Arbeiten war ich begeistert. Deshalb schlug ich vor, hier, ähnlich wie bei Wieland Webers Bilderreigen, die Bilder an dieser Stelle zu zeigen und seine Person kurz vorzustellen. Denn diese Bilder haben es verdient, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu sein.

    Zur Person: Gerhard Förster,

    geboren 10.07.1945 in Bernburg/Saale kriegsbedingt – danach aufgewachsen in seinem thüringischen Heimatdorf Liebengrün (Kreis Bad Lobenstein). Später Umzug der Familie nach Neustadt/Orla und nach Plauen im Vogtland. Dort lernte er seine Frau kennen und ist seitdem 51 Jahre verheiratet; hat 3 Kinder, 8 Enkel, 3 Urenkel. Von 1968-1972 studierte er Theologie und „diente“ in verschiedenen evangelisch-methodistischen Gemeinden. Als Pastor kam er 1978 nach Karl-Marx-Stadt und lebte bis 1990 auf der Terrassenstraße.

    Über die Stationen Gemeindepastor im Zwönitztal (Gemeinden Burkhardtsdorf – Gornsdorf – Thalheim) und zuletzt im Sehmatal (Gemeinden Neudorf – Cranzahl – Sehma) kehrte er als Rentner 2010 wieder nach Chemnitz zurück.

    Zu seinem Hobby schreibt er:

    „Gezeichnet und gemalt habe ich seit den Kindertagen gerne. Bilder haben mich immer angesprochen. Aber so richtig los ging es erst nach der Wende, auch weil es nun die Materialien gab, die man dazu braucht. Seit wir in Chemnitz wohnen habe ich auch Malkurse besucht, einige Jahre bei Horst Süß, und nun schon etliche Jahre bei Karsten Mittag in Augustusburg im „Lotterhof“ – Atelier für Malerei (www.lotterhof.de). Es wäre übertrieben, zu sagen, Chemnitzer Ansichten seien meine Leidenschaft. Aber wenn man mit offenen und dafür auch ein wenig geschulten Augen durch die Stadt geht, findet man auch im neuen Chemnitz immer mal wieder malerische Ecken – und im umliegenden Erzgebirge.

    Außerdem liebe ich es, von namhaften Künstlern „freie Kopien“ zu malen. Ich bin nicht der große Experimentierer, dafür fehlt mir schon der Platz. Abstraktes spricht mich zwar auch an, aber es ist schwer, abstrakt zu malen, auch wenn manche meinen, man brauchte dafür nur einen Farbpinsel auf die Leinwand zu werfen.“

    Zur Zeit läuft noch eine Ausstellung mit seinen Bildern in der Friedenskirche auf der Kaßbergstraße. Am 22. Mai nach den Gottesdienst – oder nach Vereinbarung – ist sie zu sehen. Das Ganze ist verbunden mit einer stillen Versteigerung einiger Bilder für den Baufonds der Gemeinde. Wünschen wir ihm dazu viel Erfolg!

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