Am 3. Mai 1913 unternahm der Zeppelin LZ17 unter der Leitung von Hugo Eckener seine Jungfernfahrt. Nach der Einweihung der Luftschiffhalle am 22. Juni 1913 in Leipzig-Mockau, die in Anwesenheit Seiner Majestät des Königs von Sachsen stattfand, wurde das Luftschiff dort stationiert. Sie galt damals als die größte Luftschiffhalle der Welt mit 193 m Länge, 67 m Breite und einer Firsthöhe von 32 m.
Über die erste und einzige Fahrt nach Chemnitz und dem Erzgebirge schrieb die Presse:
„Der Luftkreuzer „Sachsen“ stieg am Sonntag vormittag 6 Uhr 20 Minuten in Leipzig zu einer Fernfahrt nach Chemnitz unter Führung des Ingenieurs Hacker auf. Bereits vorab hatte die Fahrtleitung für die von Chemnitz aus erfolgende Rundfahrt die Fahrtroute festgelegt, wobei sie sich, bedingt durch Witterungsverhältnisse und andere Umstände, Änderungen vorbehielt. Über den Orten Stollberg, Thalheim, Zwönitz und Zschopau sollten Schleifen gefahren werden.
Die Fahrt ging über das Völkerschlachtdenkmal und die Leipziger Vororte nach Zeithain, Wechselburg, Burgstädt, Taucha. Die Fahrt des Luftschiffes, das mit 20 Minuten Verspätung von Leipzig abgegangen war, wurde vom herrlichsten Wetter begünstigt. Zu vielen Tausenden strömten die Menschenmassen nach dem alten Exerzierplatz an der Zschopauer Straße und den umliegenden Höhen, um die Ankunft des Luftschiffes zu beobachten. Von der Garnision Chemnitz war eine Abteilung Kaiserulanen nach dem Landungsplatze delegiert worden, um bei der Landung Hilfe zu leisten, während mehrere Kompanien freiwillige Feuerwehr die Absperrung übernommen hatten.
In Chemnitz kam das Luftschiff 7 Uhr 40 Minuten in Sicht. Nach einer Fahrt über dem Schloßteich steuerte es über das Innere der Stadt direkt dem Landungsplatz zu, wo es mit seinen 15 Passagieren glatt landete. Bei einem Aufenthalt von 20 Minuten, während dessen es die Fahrgäste wechselte, hatten die Chemnitzer die Gelegenheit, die fliegende Zigarre aus der Nähe zu besichtigen. Für die Rundfahrt konnten nur 12 Passagiere mitgenommen werden, da die Tragfähigkeit wegen der intensiven Sonneneinstrahlung gelitten hatte. Wegen des böigen, starken Windes wurde die Rundfahrt auf Stollberg und Zschopau beschränkt, und die Orte Thalheim und Zwönitz aus der Fahrtroute ausgeschaltet.
Gegen ¼ 10 Uhr erschien das gewaltige Luftfahrzeug, das man bei der klaren Luft sehr weit beobachten konnte, abermals über Chemnitz, landete und trat dann nach einviertelstündigem Aufenthalte mit zehn Fahrgästen die Rückreise über Frankenberg-Mittweida-Hainichen-Rochlitz nach Leipzig an. Fünf weitere Fahrgäste konnten für die Rückfahrt nicht berücksichtigt werden, da der Ballon zu viel Gas verloren hatte.
Die majestätische Ruhe, mit der das Luftschiff dahinglitt und die leichten Bewegungen bei Wendungen und Höhenbewegungen lösten bei der Zuschauermenge die stolzesten Gefühle aus.
Auf der Heimfahrt hatte der Ballon mit Gegenwinden zu kämpfen. Die Landung erfolgte glatt 11 Uhr 46 Minuten. Alle Mitreisenden waren über die genußreiche Fahrt bei dem wundervollen Wetter entzückt.“
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde die „Sachsen“, wie auch die anderen DELAG-Luftschiffe „Hansa“ (LZ 13) und „Viktoria Luise“ (nun LZ 11) vom Militär übernommen, wobei nur die „Sachsen“ über die für Kriegsfahrten erforderliche Tragfähigkeit verfügte. Nach einigen kurzen Übungsfahrten und Einsätzen an der West-und Ostfront wurde es ab dem 6. September 1916 demontiert. Größere Zeppeline waren für den Kriegseinsatz besser geeignet.
(Quellen: Dresdner Neueste Nachrichten, Sächsische Volkstimme, September 1913 zu finden unter SLUB-dresden.de