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Per Flugzeug an der Stadtgrenze 1928

    Heute nehme ich Sie wieder einmal mit, in einer historischen Luftaufnahme die Stadt bzw. damals noch die Stadt vor der Stadt – gemeint ist Siegmar-Schönau – kennenzulernen. Die interaktiven Symbole geben beim Überfahren Informationen zum Standort.

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    Stadtgrenze

    oben Chemnitz - unten Siegmar-Schönau

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    Wanderer-Werke

    Ebenfalls seit 1896 finden wir die weltbekannten Wanderer-Werke in Schönau. Angefangen hatten die Herren Winklhofer und Jänicke - noch auf der Poststraße in Chemnitz - mit dem Fahrradbau, es folgten ab 1890 der Fräsmaschinenbau, nach dem Umzug ab 1902 der Motorrad- und Motorwagenbau und ab 1905 die Herstellung von Schreibmaschinen.

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    Seifenfabrik Günter & Hausner

    Mit der Elefantenseife machte sich die 1862 gegründete Firma weltbekannt. Seit 1.März 1895 hat die Firma offiziell ihren Firmensitz auf der Kappler Wilhelmstraße 8.

    7

    Neefestraße

    Sie hatte als Ausfallstraße zur damaligen Zeit noch keine Bedeutung. Das änderte sich erst mit dem Bau der Autobahnanschlußstelle in den 30er Jahren.

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    Wintergarten-Straße

    Diese Allee wurde nach dem Wintergarten benannt. Das Vergnügungsetablissement stand bis 1918 unmittelbar neben den Wanderer-Werken und wurde nach dem 1. Weltkrieg von diesen vereinnahmt.

    9

    Hofer Straße

    Die Hauptstraße Siegmar-Schönaus führte ab der Stadtgrenze weit hinaus bis Reichenbrand.

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    Feldschlößschen - Brauerei

    Unmittelbar an der Stadtgrenze lag das Betriebsgelände der seit 1868 bestehenden Brauerei, die ich bereits in diesem Artikel vorgestellt habe.

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    Der Friedhof St.Nicolai

    An der Michaelstraße finden wir auch heute noch den seit 1815 bestehenden und damit ältesten Stadtfriedhof von Chemnitz. Die ursprüngliche Friedhofskapelle wurde 1891/92 errichtet.

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    Straßenbahndepot

    Das 1880 erbaute und 1907/08 erweiterte Depot mit der Betriebsverwaltung der städtischen Straßenbahn.

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    Zwickauer Straße

    Der heutige Verlauf der Straße entstand ab 1812, als französische Truppen flüchteten und der zeitherige Trassenverlauf in Bachnähe überflutet war. Die Zwickauer Straße wurde 1885 durch die Stadt Chemnitz um die Kappler Grundstücke verlängert, die bis dahin an der Hofer Chaussee lagen.

    6

    Voigtstraße

    benannt nach Fürchtegott Albert Voigt, geb.1829 - gest. 1895, Maschinenfabrikant in Kappel, Stadtrat, Ehrenbürger, wohltätiger Stifter

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    Lützowstraße

    Unmittelbar an der Lützowstraße lagen die Gebäude der Sächsischen Tüllfabrik und der Maschinenfabrik Kappel

    Auf dem nachfolgenden Stadtplan finden sie noch einmal die Stationen unserer Reise. Von Westen kommend nehmen die weitläufigen Anlagen der Wanderer-Werke (1) einen Großteil des unteren rechten Bildrandes ein. Links zweigt die Wintergarten-Straße (2) ab, benannt nach dem berühmten Varieté-Theater Wintergarten. Auch die Feldschlößchen-Brauerei (3) am Kappelbach habe ich bereits vorgestellt. Der Nikolai-Friedhof (4) an der Michaelstraße ist seit über 200 Jahren Gottesacker mit reichem Baum- und Strauchbestand sowie historisch bedeutsamen Grabstätten. Die Lützowstraße (5) durchschneidet das Industriegebiet. Die Voigtstraße (6), benannt nach dem Kappler Unternehmer Albert Voigt, zweigt von Ihr ab. Voigt siedelte 1867 mit seiner Stickmaschinenfabrik nach Kappel, Vorläufer der Maschinenfabrik Kappel.

    Die Neefestraße (7) ist zur damaligen Zeit in Kappel noch nicht bedeutend, die Seifenfabrik von Günther & Hausner (8) hat sich bereits 1894/95 hier angesiedelt, weitere Unternehmen werden in den kommenden Jahren folgen. Die Hofer Straße (9) und Zwickauer Straße (10) im Stadtgebiet Chemnitz sind die Verkehrsadern, die Straßenbahn verkehrt hier schon bereits seit 1880. Die Stadtgrenze (11) trennt die beiden Kommunen noch voneinander. Erst 1950 wird Siegmar-Schönau eingemeindet.

    Luftbild mit freundlicher Genehmigung von Klaus Wannack. Hervorgehoben sind Verweise zu bisher erschienenen Beiträgen auf dieser Seite.

    Stadtplanausschnitt 1930