Eine Zeitreise durch die Chemnitzer Innenstadt, gesehen von verschiedenen Fotografen von mehr oder weniger demselben Standpunkt.
Wir blicken in die zwischen 1901 und 1903 entstandene Friedrich August-Straße. Zu dieser Zeit wurde ein Durchgang vom Neumarkt über die Herrenstraße zur Königstraße geschaffen, dort wo einst das kleine Zuckergässchen nur die Herrenstraße mit dem Neumarkt verband.
Die Friedrich August-Straße wurde 1922 nach der Ermordung Walter Rathenaus in Rathenaustraße umbenannt, ab 1933 hieß sie wieder Friedrich August-Straße. Die imposanten Häuser zu beiden Seiten der Straße, darunter das bereits vorgestellte Hotel „Stadt Gotha“ und das Haus Wettin, wurden 1945 fast vollständig zerstört. Das vierte Bild zeigt die Ruinen nach dem Bombenangriff. Es dauerte Jahre, bis die Trümmer beseitigt waren.
Lange Zeit war es eine innerstädtische Brache. Nach der ersten Sicherung 1950 wurde der Rote Turm ab 1957 saniert und um einen Gastronomiebereich ergänzt. 1965/66 entstand daneben die „Karl-Marx-Stadt – Information“. Gegenüber nahm die Straße der Nationen bis zur 1970 eröffneten Hauptpost Gestalt an. Ab 1969 begannen auch in Blickrichtung die Arbeiten am Hotel- und Stadthallenkomplex, der schließlich 1974 eingeweiht wurde. Ein großer Parkplatz entstand gegenüber dem neuen Rathaus, der auch zu verschiedenen Veranstaltungen genutzt wurde.
Mitte der 90er Jahre wurde auch das innerstädtische Bebauungskonzept in Angriff genommen, wieder eine lange Zeit mit Abriss, Grabungen, Stillstand und langwierigen Bauarbeiten.
Die alten Straßenzüge sind heute am Neumarkt durch die Galerie Roter Turm überbaut. Erinnern wir uns mit diesen Ansichten an die Veränderungen in über 100 Jahren.