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Willy Schönefeld – Architekt und Visionär Teil 1

    „Einfachheit und Zweckmäßigkeit sind die Grundlagen zu Schönheit und Kraft“

    Noch heute finden wir einige Zeugnisse seines Wirkens im Chemnitzer Stadtbild. Wir nehmen sie wahr, wissen aber wenig über die Entstehung der Gebäude und Anlagen. Durch meine Recherchen zu Schönefeld habe ich in den letzten Wochen viele neue Details erfahren, die ich in dieser Zusammenfassung vorstellen möchte.

    Zur Biografie:

    Willy Schönefeld wurde am 14. November 1885 als Wilhelm Ferdinand Schönefeld in Köln geboren.

    Als Architekt war er seit März 1909 in Chemnitz gemeldet und zog in jungen Jahren mehrmals innerhalb der Stadt um:

    Zunächst bezog er eine Wohnung im 3. Stock des Hauses Hedwigstraße 14, in unmittelbarer Nähe des alten Hedwigbades. 1910 wohnte er kurz in der Zimmerstraße 1 (dem Kaiser-Wilhelm-Haus an der Königstraße), 1911 zog er auf den Kaßberg, wo zunächst die Weststraße 23 sein Zuhause wurde. Doch auch hier blieb er nicht lange, ab 1912 war er in der Marschallstr. 13 (heute Hübschmannstraße) zu finden. Mit den Plänen und der Ausführung des Kunstgewerbehauses von Friedrich Wilhelm Pellegrini (Bildhauer und Atelierbesitzer in der Wiesenstraße 6) und dessen Bruder Paul entstand noch im selben Jahr sein erstes bekanntes Werk in der Dresdner Str.11.

    Im Jahre 1912 ließ er sich in dem heute noch bestehenden Kunstgewerbehaus nieder, bis er im Jahr 1919 heiratete und anschließend in die Zschopauer Straße 97 zog. Dort wohnte er bis 1938, danach in der Platanenstraße 10 (heutige Maria-Brandt-Str.), die er 1945 ausgebombt verlassen musste. Bis 1955 lebte er in Wittgensdorf, Obere Hauptstraße 23. Seit 1956 wohnte er wieder in Karl-Marx-Stadt, Hoffmannstraße 60.

    „Einfachheit und Zweckmäßigkeit sind die Grundlagen zu Schönheit und Kraft“

    Noch heute finden wir einige Zeugnisse seines Wirkens im Chemnitzer Stadtbild. Wir nehmen sie wahr, wissen aber wenig über die Entstehung der Gebäude und Anlagen. Durch meine Recherchen zu Schönefeld habe ich in den letzten Wochen viele neue Details erfahren, die ich in dieser Zusammenfassung vorstellen möchte.

    Zur Biografie:

    Willy Schönefeld wurde am 14. November 1885 als Wilhelm Ferdinand Schönefeld in Köln geboren.

    Als Architekt war er seit März 1909 in Chemnitz gemeldet und zog in jungen Jahren mehrmals innerhalb der Stadt um: Zunächst bezog er eine Wohnung im 3. Stock des Hauses Hedwigstraße 14, in unmittelbarer Nähe des alten Hedwigbades. 1910 wohnte er kurz in der Zimmerstraße 1 (dem Kaiser-Wilhelm-Haus an der Königstraße), 1911 zog er auf den Kaßberg, wo zunächst die Weststraße 23 sein Zuhause wurde. Doch auch hier blieb er nicht lange, ab 1912 war er in der Marschallstr. 13 (heute Hübschmannstraße) zu finden. Mit den Plänen und der Ausführung des Kunstgewerbehauses von Friedrich Wilhelm Pellegrini (Bildhauer und Atelierbesitzer in der Wiesenstraße 6) und dessen Bruder Paul entstand noch im selben Jahr sein erstes bekanntes Werk in der Dresdner Str.11.

    Im Jahre 1912 ließ er sich in dem heute noch bestehenden Kunstgewerbehaus nieder, bis er im Jahr 1919 heiratete und anschließend in die Zschopauer Straße 97 zog. Dort wohnte er bis 1938, danach in der Platanenstraße 10 (heutige Maria-Brandt-Str.), die er 1945 ausgebombt verlassen musste. Bis 1955 lebte er in Wittgensdorf, Obere Hauptstraße 23. Seit 1956 wohnte er wieder in Karl-Marx-Stadt, Hoffmannstraße 60.

    Zu seinem umfangreichen Schaffen:

    Mit dem bereits erwähnten Kunstgewerbehaus machte er sich früh einen Namen, doch der Erste Weltkrieg zwang ihn zu einer längeren Pause. Erst ab 1920 sind Teilnahmen an verschiedenen Architekturwettbewerben bekannt.

    Im engeren Wettbewerb für die künstlerische Neugestaltung der Kuranlagen des Warmbades Wolkenstein wurde sein Entwurf mit dem ersten Preis ausgezeichnet und zur Ausführung vorgesehen. Ob die Pläne realisiert wurden, ist nicht bekannt. In diesem Jahr erhielt er auch den 4. Preis im Wettbewerb um Entwürfe für die Gestaltung der Schauseiten des Marktplatzes und des Holzmarktes in Chemnitz.

    1921 beteiligte er sich am Wettbewerb für Vorentwürfe zur Bebauung des Geländes an der Ammonstraße, den die Stadtverwaltung mit der Siedlungsgesellschaft Chemnitz-Altendorf ausgeschrieben hatte. Auch hier erhielt er einen 4. Preis. 1921 lesen wir in der Deutschen Bauzeitung, das dem Architekten Willy (ab 1920 als Kurzform für Wilhelm verwendet) Schönefeld im engeren Wettbewerb um die Bebauung des Lehnberggeländes in Schwarzenberg/Erzgeb., gemeinsam mit dem ortsansässigen Baumeister Fritz Adler, der 1. Preis und die Oberleitung für die künstlerische Durchführung zuerkannt wurde. Kapitalmangel ließ aber vorerst das Vorhaben scheitern.

    Mit ungewöhnlicher Energie meisterte er trotz der Inflationszeit 1923 zwei Großprojekte nach seinen Plänen:

    Das Verwaltungsgebäude der Zschopauer Motorenwerke J.S. Rasmussen Aktiengesellschaft in Zschopau, das am 15. Februar 1924 eingeweiht und zusammen mit der Fertigstellung des 50.000sten DKW-Motors gefeiert wurde.

    Das Hochhaus an der Blankenauer Straße im Chemnitzer Stadtteil Furth, Firmensitz der Möbelstoffweberei Cammann & Co., das nach dreijähriger Bauzeit von der Firma Otto Stäber – Chemnitz 1926 übergeben wurde.

    In Schloßchemnitz entstand 1924 am Küchwaldring 10 eine Villa für den Kaufmann Karl Müller (Wirkwarenfabrikant in der Waisenstraße 13), deren Obergeschoss und Giebel mit einer für Chemnitz seltenen Holzschindelverkleidung versehen wurden.

    Ab 1924 widmete er sich auch den Plänen für die neue Siedlung der „Allgemeinen Baugenossenschaft für Chemnitz und Umgebung“ im Chemnitzer Stadtteil Markersdorf. Nach seine Entwürfen entstanden in den Jahren 1925/26 im Baugebiet „Am Hähnelberg“ 60 Häuser mit 222 Wohnungen in Ein- und Mehrfamilienhäusern, gleichvielen Hausgärten, einem Genossenschaftsheim und verschiedenen Verteilungsstellen.

    1925 wurde er Mitglied im B.D.A (Bund Deutscher Architekten) und im D.W.B. (Deutscher Werkbund). In diesem Jahr beteiligte er sich, wieder mit dem Schwarzenberger Baumeister Fritz Adler, an der Ausschreibung für die neue Schule im Schwarzenberger Stadtteil Neuwelt. Er gewann den 1. Preis und wurde vom Preisgericht zur Ausführung empfohlen. Am 15. Juli 1926 erfolgte dort der erste Spatenstich, am 24. August 1926 die Grundsteinlegung und am 15. Oktober 1927 wurde der repräsentative dreigeschossige Schulbau mit Dreiecksgiebel, einschließlich Turnhalle feierlich eingeweiht.

    Fortsetzung im 2. Teil der Biografie zu Willy Schönefeld

    (Quellen u.a.: Aufzeichnungen von Kurt Bauer, Chemnitz; Adressbücher der Stadt Chemnitz; versch. Berichte sächs. Zeitungen, zu finden unter SLUB-Dresden; Archiv von Carsten Beier – Zschopau)