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Blick nach Altchemnitz 1924

    Diese seltene, über 100 Jahre alte historische Luftaufnahme zeigt den Stadtteil Altchemnitz aus der Pilotenperspektive. Sie entstand am 14. September 1924 anlässlich des Flugtages des Chemnitzer Vereins für Luftfahrt auf dem Flugplatz nahe der Stollberger Straße. 2 Ballone und mehrere Flugzeuge waren aufgestiegen, um die Luftsportbegeisterten zu unterhalten. Lesen Sie dazu auch den Beitrag „Der große Flugsonntag“.

    Die interaktiven Symbole geben beim Überfahren weitere Informationen zu den Gebäuden und Anlagen. Für eine bessere Ansicht verwenden Sie am besten einen PC oder Laptop.

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    Flughafengelände

    Noch beherrschen Kleingärten diese Gegend rechts der Stollberger Straße. An dieser Stelle wurde 1925 das neue Flughafengebäude errichtet, das im Mai 1926 in Betrieb genommen wurde.

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    Stollberger Straße

    seit 1828 heißt sie im Stadtgebiet so, weiter draußen ab dem Goetheplatz Stollberger Chaussee bis 1897, alte Handelsstraße nach Schneeberg und Böhmen

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    Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Konsumvereine

    Von 1921 –1923 wurden die ersten Gebäude der neuen Handelszentrale nach Plänen von Erich Basarke errichtet, mehrfach erweitert, ab 1960-75 Konsum-Versandhaus. Infos unter: https://www.neue-kauffahrtei.de/liegenschaft/geschichte

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    Elektricitätsaktiengesellschaft vormals Hermann Pöge

    Älteste elektrotechnische Firma Sachsens, 1874 von H. Pöge geründet. 1898 nach Altchemnitz gesiedelt. Sohn Willy Pöge galt am Anfang des 19. Jahrhunderts als einer der besten Rennfahrer Deutschlands.

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    Oskar Kohorn u. Co. - Teppichfabrik

    1923-24 nach Plänen von Naumann & Kalitzki errichtet, ab 1927 auch Maschinenfabrik zur Kunstseidenfabrikation, nach 1945 Teil des ersten Motorenwerkes und VEB Barkas, heute integriert in die Motorenproduktion der VW Sachsen GmbH

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    G. Hilscher Maschinenfabrik

    1851 gegründet, Betriebserweiterung 1906 in der Altchemnitzer Dorfstraße, einer der größten Hersteller von Wirk- und Stickmaschinen für Handschuhe und Strümpfe, ab 1945 Fortführung als Familienbetrieb in der Nähe von Ulm.

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    C. E. Seidel Eisengießerei

    1865 von Carl Ernst Seidel begründet, 1910-1911 auf Altchemnitzer Flur erweitert, Fertigung von Maschinengußteilen, ab 1917 Teil der Schubert & Salzer AG, 2004 abgerissen

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    Städtisches Gaswerk III Saydaer Straße

    ab 1910 Projektierung, 1911 Baubeginn, 1913 Inbetriebnahme der beiden Ofenanlagen, 1973 stillgelegt, in den 1990er Abbruch von Gebäuden und Anlageteilen

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    Michaeliskirche Altchemnitz

    Nach dem Brand der alten Kirche wurde zwischen 1889 und 1891 nach Plänen des Dresdner Architekten Schramm eine neue Kirche errichtet, 1912 erhielt der Friedhof eine neue Kapelle.

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    Annaberger Straße

    Über 1 km geradeaus führt die Straße als Allee von der Kirche nach Altchemnitz, seit 1899 fuhr bereits die Straßenbahn bis zu „Reichels Neue Welt“. Im Hintergrund der noch unbebaute Pfarrhübel.

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    Prestowerke AG

    Zwischen 1909-1911 errichtete die Firma ihre neuen Gebäude südlich der Scheffelstraße, 1921 wurde auch die gegenüberliegende Straßenseite mit Produktionsstätten bebaut.

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    Aktienspinnerei Schulstraße

    Zwischen 1902 und 1903 errichtet, galt als eine der größten deutschen Baumwollspinnereien, 1931 Übernahme durch Witt-Weiden, ab 1955 VEB, 1984 Stammbetrieb des „VEB Kombinat Baumwolle Karl-Marx-Stadt". Nach 1990 Umnutzung zum „Europark“.

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    Der große Teich im Stadtpark

    Zwischen 1909 -1914 wurde der Stadtpark nach Plänen des Gartenbaudirektors Otto Werner erweitert, ein 56 ha großer Teich entstand, der von den Markersdorfer Höhen gespeist wurde. Für sportliche Aktivitäten stand außerdem ein großer Spielplatz zur Verfügung.

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    Helbersdorf

    1375 erstmals urkundlich als Helbegisdorf erwähnt, reines Bauerndorf, am 1.10.1909 nach Chemnitz eingemeindet, noch bis zum 1. Weltkrieg 10 Wäschereien mit Bleichen am Chemnitzufer, ab Anfang der 70er Jahre Bebauung als Teil des Fritz-Heckert-Gebietes.

    1924, als Helbersdorf noch seinen dörflichen Charakter hatte, entstand diese Aufnahme. Die Anhöhe an der Stollberger Straße war geprägt von Wiesen und Wäldern. Dazwischen die ersten Gärten, denn der Erste Weltkrieg hatte Not und Elend gebracht. Die Selbstversorgung, auch in der anhaltenden Inflationszeit, war ein wichtiger Teil der Lebensmittelbeschaffung und -bereitstellung geworden. Noch ahnte niemand, dass dieser Ort in wenigen Jahren zu einem der drei großen sächsischen Flughäfen gehören würde und die Bevölkerung nicht nur mit Fluglärm und Großveranstaltungen die Schattenseiten des aufkommenden Luftverkehrs kennenlernen würde.

    In Bildmitte das gerade erschlossene Industriegebiet an der Kauffahrtei, die 1922 erst entstand. Die Fa. Oskar Kohorn wird bald weitere Gebäude zur Herstellung von Maschinen zur Kunstseidenfabrikation errichten. Der Mühlgraben, kaum auszumachen, zweigt von der Chemnitz ab und schlängelt sich durch die Industrieanlagen neben der Altchemnitzer Dorfstraße (heute Paul-Gruner-Straße). Die Auto-Union, nach der Übernahme der Prestowerke 1932, füllt das Grundstück bald mit weiteren Produktionsanlagen auf.

    Das Bild aus dem Jahr 2024 im Anschluss an diesen Text zeigt sehr deutlich die Veränderungen in Altchemnitz und Helbersdorf. Das VW-Motorenwerk hat die Fläche jenseits des Stadtparks vollständig eingenommen und ist heute einer der wichtigsten Arbeitgeber der Stadt. Der Stadtpark hat sich gut entwickelt und ist heute eine grüne Lunge im Herzen der Stadt. Am Rosarium haben viele Chemnitzer einen Kleingarten gefunden. Die Häuser der Helbersdorfer Straße sind zwischen den Neubauten kaum noch zu erkennen. Das Dorf ist inzwischen von der infrastrukturellen Entwicklung überrollt und vollständig vereinnahmt worden.

    Luftbild freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Jürgen Eichhorn

    Aufnahme aus ähnlicher Perspektive 2024